Freitag, 21. Februar 2014

Die Beer Map für Wiesbaden, Mainz & Umgebung

So, mein letzter Eintrag im Blog ist schon eine ganze Weile her. Nach einem (beinahe) Computertotalschaden inklusive vollständigem Datenverlust im letzten Jahr ist die Sache etwas eingeschlafen. Ich habe mir aber vorgenommen, hier wieder regelmäßig etwas einzustellen. Auch eine Umstrukturierung bzw. Neubenennung ist demnächst geplant.

Heute aber erstmal zu meinem kleinen Projekt: die Beer Map für Wiesbaden und Mainz. Eingetragen sind Orte in den beiden Städten und in der Umgebung, die in irgendeiner Weise mit (hoffentlich gutem) Bier zu tun haben. Getränkemärkte, Bars, Einkaufsmöglichkeiten und auch die sehr überschaubare Anzahl an Brauereien. Jeder ist eingeladen, Korrekturen vorzunehmen oder neue Orte hinzuzufügen. Gerade in der Kategorie Bars & Restaurants bin ich nicht mehr wirklich auf dem laufenden. Vielleicht läßt sich das auch langfristig in eine Beer Map Rhein-Main weiterentwickeln.

Zur Legende: 
Glas = Getränkemarkt
Einkaufskorb = anderer Markt
Messer & Gabel = Bar, Restaurant, Kneipe, etc.
Haus = Brauerei bzw. Gasthausbrauerei





Beer Map Wiesbaden/Mainz auf einer größeren Karte anzeigen

Freitag, 9. August 2013

BIER DES MONATS AUGUST 2013 - BLANCHE DE NAMUR

Brauerei: Brasserie du Bocq, B-5530 Purnode

Typ: Belgisches Witbier

ABV: 4.5 %

Website: www.bocq.be



Größere Kartenansicht


Auch im August ist man gerne noch auf der Suche nach leichten, erfrischenden Sommerbieren. In der südbelgischen Provinz Namur, wenige Kilometer südlich der namengebenden Provinzhauptstadt Namur, liegt das Örtchen Purnode, in dem wiederum seit 1858 die Brasserie du Bocq angesiedelt ist. Hier wird eines der bekanntesten belgischen Witbiere produziert.

Witbier ist die belgisch/niederländische Version des bei uns bekannten Weißbiers. Gemein haben sie vor allem die hauptsächliche Verwendung von Weizenmalz. Trüb und meistens sehr hell, viel fruchtiger und oft weniger hefig als das im deutschsprachigen Raum verbreitete Weizenbier. Dank der nicht vorhandenen, selbst auferlegten Kreativitätsschranke Reinheitsgebot können die belgischen und niederländischen Brauer auch mit Früchten und Gewürzen arbeiten.


Das Blanche de Namur ist ein herausragender Vertreter dieses Stils. Farblich sehr, sehr helles Gelb, dabei ziemlich blaß, eigentlich gar nicht so ansprechend wie ein orange-leuchtendes Weißbier. Die Nase fängt aber schon einiges an fruchtig-würzigen Aromen auf, die nach dem Einschenken aus dem Glas strömen. Im Glas sind auch jede Menge kleine Hefe- und andere Teilchen zu beobachten, das Bier ist unfiltriert.
Die sich dann entfaltenden Geschmacksnuancen sind der helle Wahnsinn - im Vordergrund stehen eindeutig Aromen von Orangen und Koriander. Aber auch andere Zitrusfrüchte und Aprikosen scheint man zu erkennen. Dazu ein deutliches Zimtaroma, dahinter Noten von Piment und Lorbeer. Selbstverständlich alles verpackt in einem Anzug aus Weizenmalz und Hefe. Beeindruckendes Geschmackserlebnis. Und mit 4.5 % vol. auch ein eher leichtes Bier.

Kaufen kann man das Blanche de Namur z.B. beim Fachmarkt Maruhn in Darmstadt. Ich könnte mir auch vorstellen, daß ein paar gut sortierte Getränkemärkte im Rheinland das führen. Ist ja nicht weit. Ansonsten natürlich auch bei den üblichen Verdächtigen im Internet erhältlich, z.B. beim Bierzwerg.

Donnerstag, 25. Juli 2013

Bitburger jetzt mit Craft Beer-Sparte

Craft Beer und Deutschland sind zwei Begriffe, die in einem schwierigen Verhältnis zueinander stehen. Bei der Einheitsplörre von Beck's, Warsteiner, Krombacher, etc. ist es allerhöchste Zeit für eine Bewegung, die diesem etwas entgegensetzt. Andererseits gibt es aber, gerade in Franken und Bayern, Hunderte alte und kleine Familienbrauereien, die hauptsächlich lokal vertreiben und die den Tatbestand des "Craft Beer" zu hundert Prozent erfüllen. Craft Beer muß nicht zwingend (India) Pale Ale sein. Handwerklich gebrautes Bier ist es allemal; welche Sorte, steht dabei im Hintergrund.

Anfänge für eine neue Entwicklung, speziell in die Richtung der anglo-amerikanischen und belgischen Biersorten, sind jedoch bereits seit wenigen Jahren zu beobachten. Die bekannte Bayreuther Brauerei Maisel etwa hat eine eigene Marke für "Edelbiere" erschaffen; kleinere, regionale Brauereien wie Faust aus Miltenberg, Bosch aus Bad Laasphe oder Hachenburger haben ebenfalls solche Serien aufgelegt. Dazu kommen wirkliche Microbrewers wie z.B. Pax Bräu oder das Ale Project.

Seit 2009 ist bereits die Radeberger Gruppe mit ihrer Craft-Sparte BraufactuM am Markt. Diese besteht neben eigenen Bierkreationen auch aus dem Import von hochwertigen Bieren aus dem Ausland. Diese Biere sind per Online Shop, aber auch in zahlreichen Märkten im ganzen Land erhältlich.

Vor wenigen Tagen nun hat die Bitburger Gruppe ein neues Projekt ins Leben gerufen, ihre neue Marke Craftwerk Brewing. In der hauseigenen Versuchsbrauerei in Bitburg wurden hier anscheinend schon seit einigen Jahren neue Kreationen getestet und probiert. Jetzt ist es an der Zeit, damit an die Öffentlichkeit zu gehen. Wenn auch sehr dezent. Eine Werbung scheint es nicht zu geben, Google spuckt unter dem Begriff nur wenig Zutreffendes aus und der Vertrieb läuft ausschließlich über den eigenen Online Shop. Angeboten werden ein Belgisches Tripel, ein Pale Ale und ein "American India Pale Ale" unter den phantasievollen Namen Craftwerk Holy Cowl, Craftwerk Tangerine Dream und Craftwerk Hop Head IPA. Sorten, Design und Namen sind also klar an die etablierte amerikanische Craft Beer-Szene angelehnt.

Nun, was ist Craft Beer noch wert, wenn es nicht von kleinen, unabhängigen Brauern, sondern von den größten Konzernen der Branche in diesem Land hergestellt wird? So übel Radeberger und Bitburger sein mögen, ihre Anwesenheit in diesem Segment zeigt, daß sich der deutsche Biermarkt schließlich doch noch in Bewegung setzt. Die vergangenen Jahrzehnte waren und sind nach wie vor geprägt von einem stetigen, deutlichen Rückgang des Bierkonsums. Antworten darauf waren mehr billige Discount-Biere, die im Lohnbrauverfahren hergestellt werden, Mischgetränke für Teenager und Twens, eine Reduzierung der Geschmacksintensität der klassischen Produktpalette (Jever und Flensburger sind doch heute nicht mehr so hopfig wie vor zehn, zwölf Jahren, oder?) und neuerdings auch die sogenannten Faßbrausen. Mit vernünftigem, gar innovativem Bier wurde selten geantwortet. Auch das Bier aus der Vergangenheit würde mich interessieren. Von Älteren habe ich schon öfter gehört, daß diese oder jene große Biermarke früher viel besser geschmeckt hat. Wie hat ein gutes Pils, ein authentisches bayerisches Helles oder Weißbier vor 50 Jahren geschmeckt?

Nun scheint sich aber mit der Präsenz der großen Braukonzerne im Craft Beer-Segment etwas zu ändern. Ich finde das trotz der erläuterten Widersprüche jedoch sehr begrüßenswert. Einerseits: klar, die Konzerne beobachten die (internationalen) Märkte und wissen, was sich anderswo längst entwickelt hat und hier möglicherweise gerade entwickelt. Mit der Anwesenheit in diesem Segment kann man auch zu groß werdende Konkurrenten kontrollieren, einfach kaufen und ins eigene Portfolio überführen. Andererseits: der positive Aspekt liegt für mich darin, daß regionale Brauereien einen Anreiz finden, auch neue Wege zu beschreiten. Die oben erwähnten Microbrewers sind dafür zu klein, zu neu, zu sehr an die amerikanische Bierrevolution der 80er und 90er Jahre angelehnt. Hier gibt es bereits sehr viele Brauereien im Verhältnis zu unserem kleinen Land. Wir brauchen nicht tausend neue Brauereien wie damals in den USA, aber hundert, die anfangen, ihr Bier zu verbessern! Die zahlreichen unabhängigen, teilweise in Familienbesitz befindlichen regionalen Brauereien jedoch ahmen in der Regel das nach, was die großen Brauereien vorgeben. Deshalb ist es in Ordnung, daß Bitburger und Radeberger mit ihren Craft-Marken auf dem Markt mitmischen. Mit dem Ankommen neuer Bierstile im Getränkemarkt werden auch die durchschnittlichen Bierverbraucher (und nicht nur die Geeks) darauf aufmerksam, vor allem wenn diese Produkte von ihrer gewohnten, regionalen Brauerei stammen, deren Produkte sie schon seit Jahren kaufen. Nur so können diese Neuerungen sich auch am Markt einen kleinen Anteil sichern, der auch zur Etablierung verhilft.


Dienstag, 2. Juli 2013

BIER DES MONATS JULI 2013 - RATSHERRN ROTBIER

-Brauerei: Ratsherrn Brauerei GmbH, 20357 Hamburg

-Typ: Wiener Lager

-ABV: 5.2 %

-Website: www.ratsherrn.de



View Larger Map

Mitten zwischen der Hamburger Schanze und dem Messegelände gibt es seit 2012 im Gebäude des ehemaligen Schlachthofs eine neue Brauerei. Die Ratsherrn Brauerei hat eine alte Marke wieder aufleben lassen, Ratsherrn, die bis in die 80er Jahre hinein zu den meistgetrunkenen Bieren Norddeutschlands zählte. Als die produzierende Holsten-Brauerei in den späten 90ern mit der König-Brauerei aus Duisburg zusammenging, wurde die Marke Ratsherrn abgeschafft.



Seit 2012 wird hier das Bier wieder eigenständig und ohne übergeordneten Brau- und Getränkekonzern gebraut, das Standardprodukt ist das Ratsherrn Pilsener.
Mein Bier des Monats ist das Ratsherrn Rotbier. Es ist Juli, es ist Sommer, das heißt, wenn man keine Mischgetränke mag, greift man zur Erfrischung auch gerne mal zu einem etwas bitteren Bier. Mit einem Wiener Lager hat die Brauerei zudem einen in Deutschland leider selten gewordenen Biertyp wieder neu aufgelegt. Das Rotbier hat eine tolle, leuchtend-rote Farbe. Die Aromen sind ziemlich komplex, es fängt mit einer leicht süßlichen Note aus Röstmalz mit Karamellaromen an und endet in einem deutlich hopfigen Finish, wie man es von deutschen Bieren selten kennt. Hinter allem steht eine leichte, aber durchaus herausschmeckbare, angenehme Hefenote.

Zur Brauerei gehört die Kneipe "Altes Mädchen", hier bekommt man die Ratsherrn Biere auch vom Faß. Ansonsten lassen sich die Biere der Brauerei auch beim Bierzwerg bestellen.


Mittwoch, 26. Juni 2013

Unterwegs auf dem Aar-Höhenweg

Bleidenstadt - Adolfseck - Justinusfelsen - Adolfseck

Heute habe ich eine kleine Wanderung unternommen, die mich auf den Aar-Höhenweg führte. Bei meiner letzten Wanderung auf der Via Mattiacorum wurde ja schon der erste Abschnitt dieses kurzen Fernwanderweges vom Anfang an der Aarquelle bis Wehen begangen. Nun habe ich den Abschnitt von Bleidenstadt zum Justinusfelsen in Angriff genommen.

Bei für Ende Juni recht kühlem Wetter bin ich vormittags in Bleidenstadt gestartet, der Weg führt dann schnell über Felder aufwärts in ein kleines Waldstück am Hähncheskopf. Dort oben angekommen, hat man erstmal einen guten Blick auf die Taunussteiner Stadtteile Bleidenstadt und Hahn sowie die Hohe Wurzel.



Die einzigen anderen Menschen, die mir auf der gesamten noch folgenden Strecke unterwegs begegnet sind, waren zwei Mountain-Biker, die natürlich just in dem Augenblick vorbeischossen, als ich mich gerade am Wegesrand erleichterte...
Am Anfang war die Ausschilderung oft eher mau, die Schildchen sind oft zugewachsen, und was noch schlimmer ist, das Logo des Wanderweges ist aus der Ferne kaum auszumachen, so daß man oft sehr nah ran muß, um sicher zu gehen. Ein weißes Schildchen mit der stilisierten Wegführung und einem viel zu kleinen Schriftzug. Manche sind auch von der Sonne ausgebleicht.

Der Weg wird immer wieder in Zick-Zack-Linien geführt, weil er oberhalb des Aartals, mehr oder weniger parallel zur B54 verläuft, aber dann mehrmals kleine Seitentäler durchquert werden müssen. Das sorgt auch dafür, daß es auf der gesamten Strecke ein stetes Auf und Ab gibt, wobei allerdings sehr moderat.
Nach ungefähr zwei Stunden wollte ich gerne eine Pause machen, ich hatte den ganzen Tag noch nichts gegessen. Bis hierhin allerdings noch keine einzige Bank, geschweige denn eine Hütte o.ä. Stattdessen wird der Weg tatsächlich für ca. 500m auf einer kleinen Kreisstraße geführt! Den Abzweig zurück in den Wald habe ich gerade noch so mitbekommen. Dort ein wenig rein, noch einen kleinen Anstieg auf den Eulenberg hinauf, hatte ich es aufgegeben, noch bis zu einer Bank zu warten und habe nur noch nach geeigneten Felsen oder Bäumen Ausschau gehalten. Das war dann am Ende meine Sitzgelegenheit für die Pause:

Ich ging nach einer stärkenden Pause weiter, war ungefähr 30 Sekunden wieder unterwegs, als ich dann dieses hier erblickte:

Tja, Pech gehabt...
Ich war nun schon kurz vor Bad Schwalbach, die Wege wurden seit dem Abschnitt auf der Straße eigentlich immer besser. Waren sie bis dahin weitestgehend auf mehr oder minder ausgebauten Forstwirtschaftswegen verlaufen, so gab es jetzt mehr schöne Pfade, oft an einem steilen bewaldeten Abhang oberhalb der Bundesstraße. 
Meine Pause lag noch nicht lange zurück, vielleicht 20 Minuten, aber die Bank, die dann auftauchte,  war einfach zu idyllisch, um nicht mal kurz Probe zu sitzen. Und das Beste: eine gute Aussicht auf Bad Schwalbach, im Vordergrund unübersehbar grün die Schwälbchen Molkerei, hatte sie auch noch zu bieten. Von der Popularität dieser herausragenden Bank zeugten auch die herumliegenden Bierdosen und Wodkaflaschen.


Von hier aus war es nur noch ein kurzes Stück, wieder durch ein kleines Seitental, bis nach Adolfseck. Zur Zeit steht ja einfach alles in voller Blüte. Es war von mir auch keine allzu gute Idee, die Wanderung in kurzen Hosen anzugehen. Zu oft mußte ich durch hohes Gras laufen oder Brennesseln ausweichen. Wieder zu Hause angekommen, hat meine Freundin mir sechs Zecken von den Beinen entfernt!
Eine Pflanze, die auch im Moment geradezu überbordend blüht, ist der Fingerhut. Dieser ist mir auf der gesamten Wegstrecke immer wieder begegnet, aber zwischen Bad Schwalbach und Adolfseck ging es regelrecht durch ein Fingerhut-Feld, bevor sich dann der Weg hinab nach Adolfseck macht und an einer Doppelbank (Rücken-an-Rücken-Ausfertigung, falls es unterwegs bereits Ärger gab) ein schöner Blick auf das kleine, alte Dorf auftut. Im Dorf angekommen, grüßt das erste Haus direkt patriotisch.



Das Dorf kurz durchquert, die Aar und die Strecke der ehemaligen Aartalbahn gekreuzt, geht es dann auf der anderen Seite des Tals noch ca. 1,5 km Richtung Nordwesten weiter. Hier kam ich an den Resten einer Alten Schanze vorbei, Wissenschaftler streiten sich wohl, ob es eine römische Anlage war oder doch aus dem Dreißigjährigen Krieg, als Kurmainz die Burg Adolfseck zerstörte. Das gibt vielleicht einen Aufschluß darüber, wieviel von der Schanze noch vorhanden ist, nämlich gar nichts, außer einer weiteren Fingerhut-Wiese und eine weitere Bank mit Aussicht auf Adolfseck, diesmal von der anderen Seite.


Dann ging es noch ein kurzes Stück steil bergab, und direkt neben der alten Bahnlinie war dann das Tagesziel erricht, der Justinusfelsen. Dabei handelt es sich um ein größeres Stück glatt abgeschnittenen Felsens (laut der Informationstafel daneben natürlich abgeschliffen und nicht durch Menschen), in den vor ungefähr 1800 Jahren wohl ein römischer Legionär namens Ianuarius Iustinus seinen Namen eingemeißelt hat. Anscheinend hat er direkt nebenan im heute nicht mehr auszumachenden Kastell am Limes gearbeitet und hat halt seinen Namen mit Hammer und Meißel da rein geschrieben. I was here. Ich heute auch. 


Die Wanderung war hier offiziell zu Ende, aber dort kann einen ja niemand abholen. Also bin ich zurück nach Adolfseck, um dort einen Blick auf die Burgruine zu werfen. Die sollte man wohl besser im Winter begutachten, denn jetzt ist herzlich wenig zu sehen, da alles mit Büschen und Bäumen zugewachsen ist. Dazwischen erkennt man nur die üblichen alten Steinmauern.

Zum Schluß noch ein kleines Kleinod aus dem öffentlichen Bekanntmachungskasten in der Ortsmitte von Adolfseck:


Fazit: Der Aar-Höhenweg ist ein ganz nett eingerichteter Wanderweg, den man gut gehen kann, der auch im weiteren Verlauf in Richtung Burg Hohenstein und weiter nach Diez immer wieder an kleinen lokalen Sehenswürdigkeiten vorbeiführt. Die nächste Etappe von Adolfseck aus weiter Richtung Diez würde ich gerne demnächst noch in Angriff nehmen. Am Anfang der Strecke war ich etwas enttäuscht wegen der schlecht auszumachenden Markierungen, der Trassierung ausschließlich über Wirtschaftswege und der nicht vorhandenen "Möblierung" des Wanderweges. Das wurde aber ab ca. der Mitte der Strecke immer besser. Für einen zertifizierten Wanderweg (die Jungs vom Deutschen Wanderinstitut...) würde es wohl nicht reichen, aber das muß es nun auch nicht immer sein.

Dienstag, 18. Juni 2013

Wappen von Sir Paul McCartney

Heute ist der 70. Geburtstag von Sir Paul McCartney. Grund genug, das persönliche Wappen des Ritters des "Order of the British Empire" einmal anzuschauen.


Im Schild ist eine Art "doppelte" Gitarre in Gold auf Schwarz zu sehen. Warum der Klangkörper der Gitarre über zwei Löcher verfügt, und ob der dahinterliegende schmale, goldene Balken eine Bedeutung hat, ist mir nicht bekannt.

Paul McCartneys Motto, das im Spruchband unter dem Schild dargestellt wird, lautet "Ecce cor meum", lateinisch für "Siehe, mein Herz". Unter diesem Titel hat McCartney 2006 sein viertes Album mit klassischer Musik veröffentlicht.

Ungewöhnlich ist, daß aus dem Helmwulst gleich zwei Figuren wachsen. Die Gitarre scheint klar zu sein (obwohl McCartney eigentlich über die Jahrzehnte fast immer eher mit einem Bass zu sehen war), die steht für die Musik. Der Vogel sieht ein bißchen aus wie eine Krähe oder ein Rabe. Gerade der Rabe steht ja für eine eher okkulte Bedeutung, was vielen Beatles-Verschwörungstheoretikern gefallen dürfte. Er kann aber auch als Kormoran ausgelegt werden, der als beherrschendes Element im Wappen von McCartneys Heimatstadt Liverpool auftaucht. Zum Vergleich, das Wappen von Liverpool:




Donnerstag, 13. Juni 2013

Wappen des Königreichs Bayern




Nun auch mal was zum Thema Heraldik und Geschichte. Heute ist der 13. Juni, Todestag von König Ludwig II. von Bayern. Vor 127 Jahren starb der bayerische König unter ungeklärten Umständen im Würmsee. Der König wurde kurz vor seinem Tod für verrückt erklärt und weggeschafft. Damals wie heute wurden und werden in Bayern Unliebsame einfach gerne mal weggesperrt. Viel verändert hat sich in den letzten 127 Jahren also nicht. Offiziell ist Bayern schon länger kein Königreich mehr, das selbstgefällige und menschenverachtende Gebahren einiger Leute in staatlichen Funktionen und an der Spitze der bayerischen Einheitspartei sieht aber etwas anders aus.

Ein persönliches Wappen Ludwigs II. konnte ich im Internet leider nicht finden. Deshalb nehme ich mal das damalige Wappen des Königreichs, das sich vom heutigen Wappen des Freistaats etwas unterscheidet.


Der Schild ist viergeteilt mit aufgelegtem Herzschild.
Im ersten Viertel in Schwarz ein goldener, rot bewehrter  Löwe, der Pfälzer Löwe. Dieser steht für die Rheinpfalz, die lange eine bayerische Exklave war.
Im zweiten Viertel in Rot drei silberne Spitzen, der Fränkische Rechen. Dieses Feld steht für die drei fränkischen Landschaften im Land, Ober-, Unter- und Mittelfranken.
Im dritten Viertel eine mehrfache, schräglinke Teilung aus Silber und Rot, darauf ein goldener Pfahl aus dem Wappen der ehemailgen Markgrafschaft Burgau in Schwaben.
Im vierten Feld der Blaue Panther für Niederbayern und Oberbayern.
Im Herzschild die weiß-blauen Rauten der Wittelsbacher.

Interessante Ausführungen zur Entwicklung der bayerischen Wappen finden sich auch hier.